Apr
30
2009
Oh stelle dich
dem Auge der Natur,
solang es dich noch sieht
und nicht verschwindet.
Solange du noch nicht
verschwunden und verdorben,
solange du noch lebst
und bist noch nicht gestorben.
Kommentargedicht von Helmut Maier
www.maier-lyrik.de
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Apr
29
2009

Foto: Roland Neumann/ Pixelio
Segment
um Segment
beschreibt die Krümmung
vom Ende keine Sicht
Erosion
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Apr
27
2009
…man auch reist, so viel man auch sieht, von den Minaretten des Tadsch Mahal bis zur sibirischen Steppe, man kommt schließlich doch zu einer bedauerlichen Schlussfolgerung - meistens, während man im Bett liegt und zum strohgedeckten Dach einer bescheidenen Unterkunft in Indochina hinaufblickt (…)
Es ist unmöglich, das erbarmungslose, hartnäckige Fieber loszuwerden, das man allgemein unter dem Namen Heimat kennt. Nach dreiundsiebzig Jahren der Qual habe ich jedoch eine Kur gefunden. Man muss wieder nach Hause gehen, die Zähne zusammenbeißen und, auch wenn es noch so mühselig ist, zu Hause ohne jede Beschönigung seine exakten Koordinaten determinieren, die Längen- und Breitengrade. Erst dann hört man auf, zurückzublicken, und sieht die spektakuläre Aussicht, die vor einem liegt.
Swithin nach Marisha Pessl
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Apr
26
2009
Dort hinten sehe ich ihn
zerbrechen. Den Regenbogen. Gefärbtes
Spektrum tropft in graues Meer. Exakt
an der Schnittstelle der schwarz-
weißen Kanäle. Ausgefranste Ränder,
nur noch halbherzig begrenzend, verschleusen mehr
als nur einen trägen Tropfen in die
Unterströmung.
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Apr
25
2009
Das Mädchen ist total verrückt!
(…)
Natürlich ist sie nicht verrückt,
sie lebt nur gern gefährlich
und redet sehr schnell,
als hätte sie ständig Angst,
nicht fertig zu werden.
Mit sich?
(…)
Hans Kruppa
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Apr
25
2009

<
Blond
der Flachs
die kleine Schokoladenhand
ergreift den sterbenden Hasen
selbstvergessen
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Apr
24
2009
…nichts Besseres als einen hellen, heiteren Morgen, um die Dämonen der Nacht zu vetreiben.
Marisha Pessl
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Apr
22
2009

Foto:www.jenafoto24de.jpg/pixelio
Suchen
in Koffern
nach neuen Lösungen
für längst bekannte Aufgaben
Öffnen
das Gepäckstück
vom Staub befreien
staunen über die Möglichkeiten
brachliegend
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Apr
21
2009
(…)
ein Schatten fiel ins Zimmer, und eine Stimme,
die verdächtig nach der Gottes klang,
sprach: “Ich habe euch nicht erschaffen,
damit ihr eure kurze Zeit auf Erden nicht genießt!”
Der Schädel des mongolischen Kriegers lachte schallend,
die Schädel der tibetischen Mönche blieben stumm,
und wir - wir stießen an auf einen Glauben, der das Leben liebt.
Henning Ahrens (Laute Verse, Gedichte aus der Gegenwart/dtv)
angeregt durch einen Kommentar von manacur zu “All die”
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Apr
20
2009
Himmelabwärts fällt
des Dichters Lieblingsfarbe
durchdringt das Heute
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