Verweilen
Verweilen im Weiß
das Leise des Seins
Nichts tun müssen
stille sein,
abwartend,
lauschend.
Dem entgegen, was die Zeit bringt
nie ohne
Vertrauen.
Anguane
Verweilen im Weiß
das Leise des Seins
Nichts tun müssen
stille sein,
abwartend,
lauschend.
Dem entgegen, was die Zeit bringt
nie ohne
Vertrauen.
Das restliche Eis
überzieht noch den steinernen Weg
Was gestern leise anfing mit
dem Fall eines Blattes zwischen
Hitze und Kälte sich lösend, war
nur das Ende einer geschenkten Illusion
- ewigdauernder Sommer -
stieg und fiel; neue Luftschichten
wurden rauschend vorgelassen
versprachen kein zu Hause, mit
auch nicht nur einem einzigen Wort
Denkbar weit entfernt alle
Schmetterlinge, dafür weiße Tage
bessere gab es noch nie
Was diesen Landstrich ausmacht ist
fraglos locker blühende Natur dicht
vertraute knorrige Laubhölzer durchsetzt
von mediterran sprühenden Nadelwelten.
Das leichtere Leben.
Berg und Tal in symbiotischer Schönheit, die
Begegnung des scheinbar Untrennbaren.
Und dazwischen wir.
Nur für einen Moment.
Der zwölfte erklingt in sattem Moll, variiert
zwischen stummer Kapitulation und
jähem Widerstand. Bäumt sich auf
zu elegischen Akzenten. Betont leicht
bekümmert die in ihm vorhandene
stille Dramatik. Bricht in
doppeltem piano. Intoniert hernach
erholsam sanft, drängend sodann
(ja, fast wütend) in
wild-sequentierten, beinahe
atemlosen Läufen. Verliert und
findet wieder die eigene
reifere Melodie. Trifft nach schier
endloser Dauer auf ruhevoll,
anmutige Harmonien. Trägt sich
ohne ausweichendes
da capo
al fine
Fast aus dem Nichts
leuchten sie so laut
sie können so sanft
sie können so strahlend
sie können.
Viel Zeit verbringen sie
mit stummen Schreien,
die zeugen von
ihrer Angst von
ihrer Sehnsucht nach
Leben nach
Licht nach
Mehr dem Himmel
entgegen.
Und fallen doch.
Muss sich vor Jahren
eingeschlichen haben nachts
in deinen Schlaf.
Muss sich dort festgesetzt haben
im verworrenen Gebilde
des Gehirns,
um sich dauerhaft einzurichten.
Muss sich manchem traurigen
Widerspiel ausgesetzt haben,
um seine Wahrheit
zu bezeugen.
War schließlich und fast
unerwartet der
Gewinner im Ring.
Wird er halten, was er versprach?
Vertraut diese vielen Stöcke hier: knorrig, rauh,
von so großer Vielfalt. Keltern und Schmalspurtraktoren.
Ihr neunjähriges Wissen ist begrenzt. Ein
Staunen war da, große Augen, offene Münder - Fragen.
Feld um Feld, grünes Meer - uferlos
brandende Wogen. Heimat und Fremde.
Augen und Herz (oder was auch immer), die
nur ein Ziel erfassen.
Sehen noch nicht die Wegdetails, können
noch nicht brechen, wissen
noch nicht wie -
Versuchen den Gedankensprung, hören
laut den Nachrichtensprecher der
Angst.
Folgen der kreiselnden Kompassnadel - vielleicht
sogar lächelnd. Wissen
um das Ziel.
Unbeirrbar.
Bizarr. Diese Tage, vielleicht aber auch alle Tage.
Tobende Fluten, berstende Gemäuer, restriskante Albträume,
kriegerische Gewalt, schmerzhafte Verluste.
Gethsemane.
Und sie dreht sich noch immer.
Und doch.
Und wir uns mit ihr.
Bizarr.
Glaubst du das: schon wieder gehst du durchs Jahr!
Die feine Linie des Kreises, die du ziehst,
Tropfen fallen und entschwinden in laufenden Gewässern.
Die Tage vergehen. Das meint: man selbst
tut es auch. Wissen, Glaube, Hoffnung.
Über uns der Himmel. Wenn du hinausschaust
bleibt dein Blick hängen: an kahlen Bäumen.
Die Tür der Eisdiele vor der Eröffnung.
Nur gehaucht der Sonnenstrahl über der Straße.
Du spürst den Stift. Du führst und wirst
geführt. Blei und Wind.
Der Kreis der Dinge.