Anguane
Nov 13 2011

Thomas Mann

Was er aber sah, war dies: Komik und Elend - Komik und Elend.

Tonio Kröger


Nov 3 2011

Viel Zeit

Fast aus dem Nichts
leuchten sie so laut
sie können so sanft
sie können so strahlend
sie können.

Viel Zeit verbringen sie
mit stummen Schreien,
die zeugen von
ihrer Angst von
ihrer Sehnsucht nach
Leben nach
Licht nach
Mehr dem Himmel
entgegen.

Und fallen doch.


Okt 11 2011

Freiwillige…

… Abhängigkeit ist der schönste Zustand, und wie wäre der möglich ohne Liebe.
Goethe


Aug 26 2011

Offene Frage

Muss sich vor Jahren
eingeschlichen haben nachts
in deinen Schlaf.

Muss sich dort festgesetzt haben
im verworrenen Gebilde
des Gehirns,
um sich dauerhaft einzurichten.

Muss sich manchem traurigen
Widerspiel ausgesetzt haben,
um seine Wahrheit
zu bezeugen.

War schließlich und fast
unerwartet der
Gewinner im Ring.

Wird er halten, was er versprach?


Jul 31 2011

Wir wissen nicht,…

…was wir verbringen: siehe,
Benanntes ist vorbei und jedes Sein
erfindet sich im letzten Augenblick
und will nichts hören / Wink von Zeichen, kaum
ein Blatt verkehrts: wir aber sind schon anders,
verleugnen, lächeln, kennen schon nicht mehr,
was gestern Glück war. Und die Göttin selbst
schwankt über uns.

Rainer Maria Rilke


Jul 13 2011

Grünes Meer

Vertraut diese vielen Stöcke hier: knorrig, rauh,
von so großer Vielfalt. Keltern und Schmalspurtraktoren.

Ihr neunjähriges Wissen ist begrenzt. Ein
Staunen war da, große Augen, offene Münder - Fragen.

Feld um Feld, grünes Meer - uferlos
brandende Wogen. Heimat und Fremde.


Jun 7 2011

Fragen und Antworten

Wenn man die Fragen lebt,

lebt man vielleicht allmählich,

ohne es zu merken,

eines fremden Tages

in die Antworten hinein.

Rilke


Mai 25 2011

Flügge

paula-004web

Hilflos
dort kauernd
ausgeliefert ohne Schutz
liebevoll genährt von Kinderhand
ausgeflogen


Mai 17 2011

futurologie…

…ist eine form von geschichtsfortschreibung, wenn eine bestimmte seite der geschichte in der mitte gefalzt wird, korrespondiert das längst vergangene mit der fernen zukunft, und beide sind verschleiert. für einen neuaufbruch müssen wir mit anderen augen in die geschichte schauen (…). so erhoffe ich mir die zukunft, ein menschliches zusammenwirken ohne unterdrückung und befehlsgewalt, eine lose vernetzung der wahrhaft freien.

Ilija Trojanow


Mai 7 2011

Umkehr undenkbar

Augen und Herz (oder was auch immer), die
nur ein Ziel erfassen.
Sehen noch nicht die Wegdetails, können
noch nicht brechen, wissen
noch nicht wie -
Versuchen den Gedankensprung, hören
laut den Nachrichtensprecher der
Angst.
Folgen der kreiselnden Kompassnadel - vielleicht
sogar lächelnd. Wissen
um das Ziel.
Unbeirrbar.