Schattenwurf
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Unbeschwert
dein Dasein
doch der Schattenwurf
erzählt von anderen Dingen
Fatum
Anguane
Ferne Berge seh ich glühen!
Unruhvoller Wandersinn!
Morgen will ich weiter ziehen,
Weiß der Teufel, wohin?
Ja, ich will mich nur bereiten,
Will - was hält mich nur zurück?
Nichts wie dumme Kleinigkeiten!
Zum Exempel, dein Blick!
Wilhelm Busch
Oh stelle dich
dem Auge der Natur,
solang es dich noch sieht
und nicht verschwindet.
Solange du noch nicht
verschwunden und verdorben,
solange du noch lebst
und bist noch nicht gestorben.
Kommentargedicht von Helmut Maier
www.maier-lyrik.de
Foto: Roland Neumann/ Pixelio
…man auch reist, so viel man auch sieht, von den Minaretten des Tadsch Mahal bis zur sibirischen Steppe, man kommt schließlich doch zu einer bedauerlichen Schlussfolgerung - meistens, während man im Bett liegt und zum strohgedeckten Dach einer bescheidenen Unterkunft in Indochina hinaufblickt (…)
Es ist unmöglich, das erbarmungslose, hartnäckige Fieber loszuwerden, das man allgemein unter dem Namen Heimat kennt. Nach dreiundsiebzig Jahren der Qual habe ich jedoch eine Kur gefunden. Man muss wieder nach Hause gehen, die Zähne zusammenbeißen und, auch wenn es noch so mühselig ist, zu Hause ohne jede Beschönigung seine exakten Koordinaten determinieren, die Längen- und Breitengrade. Erst dann hört man auf, zurückzublicken, und sieht die spektakuläre Aussicht, die vor einem liegt.
Swithin nach Marisha Pessl
Dort hinten sehe ich ihn
zerbrechen. Den Regenbogen. Gefärbtes
Spektrum tropft in graues Meer. Exakt
an der Schnittstelle der schwarz-
weißen Kanäle. Ausgefranste Ränder,
nur noch halbherzig begrenzend, verschleusen mehr
als nur einen trägen Tropfen in die
Unterströmung.
Das Mädchen ist total verrückt!
(…)
Natürlich ist sie nicht verrückt,
sie lebt nur gern gefährlich
und redet sehr schnell,
als hätte sie ständig Angst,
nicht fertig zu werden.
Mit sich?
(…)
Hans Kruppa
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…nichts Besseres als einen hellen, heiteren Morgen, um die Dämonen der Nacht zu vetreiben.
Marisha Pessl
Foto:www.jenafoto24de.jpg/pixelio