Das,…
…was wir Menschen am meisten brauchen, ist ein Mensch, der uns dazu bringt, das zu tun, wozu wir fähig sind.
R. W. Emerson
Augenblicke
(…)
Und einen Augenblick lang ist es völlig belanglos, wer krank oder gesund ist, wer Arzt oder Patient, wer Schwester oder Besucher ist. Einen Augenblick lang sieht man mit dem Herzen und sieht den Mensch. Einen Augenblick lang sieht man im anderen die abgrundtiefe Einsamkeit, den stillen Mut, die sich überfordernde Hingabe, die Sehnsucht nach Ruhe, die Sorge, die zermürbende Angst, das leise Glück, die Nervosität, die laute Geschäftigkeit, die bangende Hoffnung, die zweifelnde Frage.
Einen Augenblick lang sieht man auf den Grund und ahnt. Und man wird im Grunde gesehen und weiß…
Und vorbei.
Und doch - irgendwas ist anders geworden. Durch einen winzigen Augenblick…
Andrea Schwarz
Lebensraum
-
Umgeben
vom Sumpf
leuchtend daraus hervorgehen
sich ein Beispiel nehmen
Lebensraum
Gegebenheiten
Auch an diesem hellen Tag
erklimmt mit geübten Armen
das Abendrot sein Ziel.
Es weiß nichts
vom Schrecken, den es uns einjagt.
Mit wasserfesten Farben malt es sein Bild.
Es weiß nichts von dem kommenden
Schwarz, das es ankündigt,
während es mit konzentrierter
Energie sein Leuchten versprüht.
Und füllt mit seinem Fluidum
die vorbereiteten Krüge.
Schattenwurf
-
Unbeschwert
dein Dasein
doch der Schattenwurf
erzählt von anderen Dingen
Fatum
Ferne Berge seh ich glühen
Ferne Berge seh ich glühen!
Unruhvoller Wandersinn!
Morgen will ich weiter ziehen,
Weiß der Teufel, wohin?
Ja, ich will mich nur bereiten,
Will - was hält mich nur zurück?
Nichts wie dumme Kleinigkeiten!
Zum Exempel, dein Blick!
Wilhelm Busch


