Mai
24
2009
Ein Rudel kleiner Wolken
Schwimmt durch die Abendhelle,
Wie graue Fische im Meere
Durch eine blendende Welle.
Und Mückenscharen spielen
Im späten Winde rege
Sie tanzen zierliche Tänze
Im warmen staubigen Wege.
Und zwischen Wolken und Erde,
Über die Bäume, die schlanken,
Ziehn auf der Straße zum Monde
Die uralten Liebesgedanken.
Max Dauthendey
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Mai
23
2009
Mit offenen Augen träumen,
das kann man am besten beim Wandern.
Seinen Gedanken nachhängen,
während die Füße automatisch ihren Weg nehmen.
Bunte Bilder entstehen lassen,
die die Last der Gepäcks ganz vergessen machen.
(…)
Bärbel Radtke
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Mai
21
2009
…Tritt zu verlangen, beachtet nicht die unterschiedliche Anstrengung für kleine und große Beine.
Auch im Geistigen bedeuten Gleichschritt und Gleichtakt die Schwächung der Schwächeren und die Behinderung der Stärkeren.
Ruth Cohn, 1993
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Mai
19
2009
Mietegäste vier im Haus
Hat die alte Buche.
Tief im Keller wohnt die Maus,
Nagt am Hungertuche.
Stolz auf seinen Rock
Und gesparten Samen,
Sitzt ein Protz im ersten Stock,
Eichhorn ist sein Namen.
Weiter oben hat der Specht
Seine Werkstatt liegen,
Hackt und zimmer kunstgerecht,
Daß die Spähne fliegen.
Auf dem Wipfel im Geäst
Pfeift ein winzig kleiner
Musikante froh im Nest.
Miete zahlt nicht einer.
Rudolf Baumbach
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Mai
17
2009
Wir können uns alle zusammentun und gemeinsam zumindest eine Sorge von einer einzigen Schulter auf ganz viele verteilen und sie so auflösen. Jeder bewegt durch seinen leisen Atem nur einen kleinen Halm und plötzlich wiegt sich eine ganze Wiese leise, aber wundervoll im Wind des Miteinanders.
Karin Teuer
Mit diesen Worten hat Karin Teuer eine Blogspendenaktion kommentiert, die ich sehr unterstützenswert finde.
Hilfe für Christiane
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Mai
15
2009
… nur die Liebe. Nirgends wird wohl die Notwendigkeit der Poesie zum Bestandteil der Menschheit so klar als in ihr.
Die Liebe ist stumm, nur die Poesie kann für sie sprechen.
Novalis
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Mai
12
2009
(…)
Wie Japanblumen, leblos im Papier,
Im Wasser aufgehn und sich bunt entfalten -
So regten sich bei jedem Takt in mir
Die eingefrornen Träume und Gestalten.
Daß es doch möglich wär, sie festzuhalten,
- Den Augenblick, und was ihm bang entstieg,
Die Stimme, was sie sagte und verschwieg -
Sich fortzuretten aus den Gletscherspalten
Ins Sonnenreich unsterblicher Musik.
Mascha Kaléko
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Mai
10
2009
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Mai
9
2009
…was wir Menschen am meisten brauchen, ist ein Mensch, der uns dazu bringt, das zu tun, wozu wir fähig sind.
R. W. Emerson
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Mai
7
2009
(…)
Und einen Augenblick lang ist es völlig belanglos, wer krank oder gesund ist, wer Arzt oder Patient, wer Schwester oder Besucher ist. Einen Augenblick lang sieht man mit dem Herzen und sieht den Mensch. Einen Augenblick lang sieht man im anderen die abgrundtiefe Einsamkeit, den stillen Mut, die sich überfordernde Hingabe, die Sehnsucht nach Ruhe, die Sorge, die zermürbende Angst, das leise Glück, die Nervosität, die laute Geschäftigkeit, die bangende Hoffnung, die zweifelnde Frage.
Einen Augenblick lang sieht man auf den Grund und ahnt. Und man wird im Grunde gesehen und weiß…
Und vorbei.
Und doch - irgendwas ist anders geworden. Durch einen winzigen Augenblick…
Andrea Schwarz
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