Anguane
Jul 8 2009

Still doch!

Still doch! Es war ja der Wind nur,
Welcher dich fürchten gemacht.
Sieh, alle Dinge sind nur
Wandelnde Schatten der Nacht.

Aber das Auge erhellt sie
Mehr als die Sonne vermag,
Schenkt ihnen Leben und stellt sie
In den taumelnden Tag.

Alexander von Bernus


Jul 5 2009

In Ketten

Ketten

        Sehnsucht
        nach Weite
        schmeckt nach Salz
        liegt noch in Ketten
        vorübergehend

Jul 4 2009

Es ist unglaublich…

…, wie empfindsame Seelen einander verstehen, ohne viel zu reden. Ein entschlüpftes Wort, eine nachdenkliche Miene, eine undeutliche, zusammenhanglose Bemerkung, ein halbes Bedauern, eine Andeutung, der Tonfall, der Gang, der Blick, die Aufmerksamkeit, das Schweigen - all dies entdeckt sie einander.

Denis Diderot


Jul 4 2009

Ausblick

freisen-sudpfalz-045
S onne wärmt in der
A uszeit geküsst von der
M uße gekrönt durch die
S tille, die schmückt den
T ag mit kurzem
A usblick auf baldige
G elassenheit


Jul 2 2009

Zählen dürfen

Am Ende eines Tages die
Bilanz ziehen können, erschaffen
durch die eigenen Hände, sichtbar
Gewordenes erkennen, greifen nach
dem Werk und zählen
dürfen, was getan.

So aber.


Jul 1 2009

Du…

…bist die Aufgabe. Kein Schüler weit und breit.

Franz Kafka


Jun 29 2009

Radadadada

Radadadada

Foto: Dieter Schütz/ Pixelio

        Arbeit
        fast maschinengleich
        Tag für Tag
        wo ist der Sparmodus?
        Radadadada

Jun 28 2009

Sollte unser…

… Leben ein Kartenspiel sein, so werden wir geboren, ohne die Regeln zu kennen. Dennoch müssen wir mit den Karten in unserer Hand zurechtkommen.”

Niki de Saint Phalle


Jun 27 2009

Professionell

Die Jacke, für die das Leben ein
exaktes Maß genommen hat, ist
mir lange schon zu eng um
das Myocardium - gerade da wo
sie sichern soll und es nun
auch damit ernst nimmt.

Die Sollbruchstellen haben
resigniert und halten schmerzhaft
professionell, was gehalten werden muss.

Vorbeugend.


Jun 26 2009

Freudvoll und leidvoll

Freudvoll
Und leidvoll,
Gedankenvoll sein,
Hangen
Und bangen
in schwebender Pein,
Himmelhoch jauchzend,
zum Tode betrübt -
Glücklich allein
Ist die Seele, die liebt.

Johann Wolfgang von Goethe