Laß doch…
Laß doch die Zukunft noch schlafen, wie sie es verdient. Wenn man sie nämlich vorzeitig weckt, bekommt man eine verschlafene Gegenwart.
Franz Kafka
Anguane
Laß doch die Zukunft noch schlafen, wie sie es verdient. Wenn man sie nämlich vorzeitig weckt, bekommt man eine verschlafene Gegenwart.
Franz Kafka
Nordwind bläst. Und Südwind weht.
Und es schneit. Und taut. Und schneit.
Und indes die Zeit vergeht,
bleibt ja doch nur eins: die Zeit.
(…)
Bei Trompeten und Gitarren
drehn wir uns im Labyrinth
und sind aufgeputzt wie Narren,
um zu scheinen, was wir sind.
(…)
Nordwind bläst. Und Südwind weht.
Und es schneit. Und taut. Und schneit.
Und indes die Zeit vergeht,
bleibt uns doch nur eins: die Zeit.
Erich Kästner
Wieviel Bewegung wird hervorgebracht
durch das Streben nach Ruhe!
Marie von Ebner-Eschenbach
Die Felder liegen weiß;
wohin ich schau’
ins fahle Nebelgrau,
scheint Schnee und Eis.
Doch da - ein Sonnenstrahl
bricht durch den Flor
und zieht den Blick empor
mit einem Mal,
und von der Erden
ringt jung ein Duft
sich durch die Luft: -
will’s Frühling werden?
Richard Dehmel
Einst!
Einst … werde ich und … einst
wirst Du nicht
sein.
Gib mir die
Hand!
Noch
scheint und eint
uns Sonnenschein; licht
liegt das
Land.
Ferne
Dunkelheit
lauert … Trübsal … trauert,
Einsamkeit
kauert.
Gib mir … gib mir
die
Hand!
Arno Holz
Überlass es der Zeit
Erscheint dir etwas unerhört,
Bist du tiefsten Herzens empört,
Bäume nicht auf, versuch’s nicht mit Streit,
Berühr es nicht, überlass es der Zeit.
Am ersten Tage wirst du feige dich schelten,
Am zweiten lässt du dein Schweigen schon gelten,
Am dritten hast du’s überwunden,
Alles ist wichtig nur auf Stunden,
Ärger ist Zehrer und Lebensvergifter,
Zeit ist Balsam und Friedensstifter.
Theodor Fontane
Aller Zufall ist nur ein langes, heimliches Suchen,
das sich dir dann plötzlich irgendwo entgegenfindet.
Wenn wir weniger grobe Taster und schärfere Augen
hätten, würden wir die Fäden sich abspinnen sehen.
Cäsar Flaischlein
(…)
Die Vorbereitungen
bestehen nicht darin daß man
nicht mehr zurückblickt
sondern darin
daß man sich zugibt
was man sieht beim Zurückblicken
und mit diesem Bild vor Augen
auch etwas anderes tut
als zurückblicken
Erich Fried
Du hast deine Sprache verloren?
Die Stille ist eingekehrt.
Den Glauben, den du verloren,
der war vielleicht verkehrt?
Du musst etwas warten,
nicht klagen.
Die Liebe kann niemals vergehen.
Wie kannst du so etwas sagen.
Was echt ist bleibt immer bestehen.
Du hättest dein Leben verloren,
die Tränen und auch den Traum?
Dir wird etwas Neues geboren,
füllst damit den leeren Raum.
© Barbara Hauser (vom Blog Ahora)
Liebe Barbara, ich habe es mir erlaubt, Dein Gedicht nochmals auf meinem wiederaufgebauten Blog zu veröffentlichen. Ich hoffe, dass dies für Dich in Ordnung ist. Wenn nicht, melde Dich bei mir.